
Gefährdet Leben
Queere Menschen 1933-1945
Von 14. April bis 17. Mai ist in der Stadtbücherei die Wanderausstellung Gefährdet leben. Queere Menschen 1933 – 1945 der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld zu sehen. Die vielfältigen und ambivalenten Lebensgeschichten queerer Menschen in der NS-Zeit werden in der Ausstellung anhand von Dokumenten, Grafiken, Fotografien und Zitaten nachgezeichnet. Sie bietet sowohl einen breiten Überblick als auch tiefergehende Einblicke in Biografien sowie aktuelle Forschungsergebnisse. Die Ausstellung macht dabei deutlich, wie das Leben vieler queerer Menschen zerstört wurde und beleuchtet gleichzeitig, wie verbliebene Handlungsspielräume im Alltag genutzt wurden. Erzählt werden keineswegs nur Verfolgungsgeschichten, sondern auch Wege der Selbstbehauptung in einer widrigen Lebensrealität.
Die Finissage versteht sich als Auftakt zum IDAHOBIT (dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit) am 17. Mai.
Albert Knoll, ehem. Archivar der KZ Gedenkstätte Dachau und Autor des Buchs Der Rosa-Winkel-Gedenkstein, gibt eine historische Einführung zum § 175, unter dem Homosexualität vor allem in der NS-Zeit kriminalisiert und verfolgt wurde und der – in abgeschwächter Form – noch bis 1994 bestand. Anschließend wird im S-Forum der Film Bent (1997, Original mit deutschem Untertitel) über die Liebesbeziehung zweier Häftlinge im KZ Dachau gezeigt. Danach gibt es die Möglichkeit zum Gespräch bei Snacks und Getränken.
Bereits am Nachmittag ab ca. 16:00 Uhr sind die am Queeren Tisch vertretenen Gruppen mit Infoständen in der Stadtbücherei vertreten.
MITWIRKENDE: Albert Knoll (Referent), Heike Krebs (Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg)
Kopfbild: BMH F David Renz